Staubecken die Zweite

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    • Staubecken die Zweite

      Die tiefhängenden Wolken verrieten heute ein tolles Hechtwetter. Gleich nach der Arbeit kaufte ich mir eine Tageskarte und war um halb 5 am Gewässer. Meine Renkenrute wurde zur Köderfischstange ummontiert und flog bestückt mit einem Maiskorn auf KoFi-Jagd raus. Als ich den 2ten KöFi drillte wurde auf einmal der Widerstand größer und ich konnte bereits den ersten Hechtkopf des Tages sehen, der nach 3-4 Kopfschlägen den Köderfisch vom Haken trennte. Dich krieg ich noch! :D Nach einer halben Stunde hatte ich auch schon ein schönes Arsenal an bauchigen Rotaugen zwischen 15-20cm gefangen.

      Die beiden Karpfenruten (3 lbs für genaue und 3,5 lbs für weite Würfe mit großen Ködern und fischen an Hindernissen) wurden mit jeweils einem Fox In-Line Trolling Schwimmern mit 20g und einem weichem 7x7 Geflecht (0,27mm) mit einem 6er und einem 4er Drilling bestückt. Der Schleppschwimmer hat in diesem Gewässer den Vorteil, dass bei richtiger Anköderung der KöFi richtig schön in der Strömung „schwimmt“ und so einem lebenden zum Verwechseln ähnlich sieht.

      Gegen 17:00 Uhr flogen die Montagen auch schon raus, eine zur Baumgrenze, da dort die Strömung den Köder die Bäume entlangtreiben lässt, und zum Platz, wo ich des öfteren schon schöne Hechte Fangen konnte. Bei der Baumgrenze hat man ca. 10 Minuten Zeit, bis der Köder das Ende der Bäume erreicht hat und Richtung Schleuse gezogen wird. Natürlich stehen im letzten Bereich die schönen Hechte, da es 2 überhängende Bäume gibt.
      Schon nach 20 Minuten tänzelt mein Schwimmer im Ruhebereich auf und ab, um kurz darauf auf Tauchstation zu gehen. ...8...9...10... Anhieb! Der Drill war wenig spektakulär und ich konnte kurz darauf einen 55er landen, welcher den oberen Drilling schön im Maulwinkel hatte. Der erste Fisch des Tages wurde noch im Wasser abgehakt und durfte schwimmen, denn ich entnehme in diesem Gewässer keinen Hecht unter 70cm.




      Als der nächste KöFi montiert war, blickte ich kurz auf meinen Schwimmer in der Strömung, der nach 1-2m Abtrieb plötzlich stehen blieb und es „plopp“ machte. Da das Wasser hier (trotz höherem Wasserstand durch Regen) nie tiefer als einen Meter ist, kann man bei einem Biss den Schwimmer unter Wasser ziehen sehen. In diesem Fall zog der Schwimmer unheilvoll Richtung Bäume und ich musste früher den Anhieb setzen. Der Widerstand ließ erraten, dass dieser Fisch in mein „Beuteschema“ passte, leider ging er nach kurzem, aber heftigem Drill verloren. Naja, was soll‘s :-).



      Um nicht jeden Fisch zu erläutern: Ich fing an diesem Platz noch 2 weitere Hechte mit ca. 40 und 50cm und hatte noch 2 Fehlbisse. Durch das wiederholte auswerfen und der geringen Wassertiefe kommt bei den einzelnen Plätzen schnell Unruhe auf, darum wechsle ich pro Angeltag mehrmals die Stelle. Und der Platzwechsel zu meinem Top-Hotspot sollte sich als richtig erweisen...


      Die schönsten KöFis (zwischen 18-25cm) hebe ich mir generell immer für diese Angelstelle auf, da hier die wirklich guten stehen. Nachdem ich zwei richtige „Wuzln“ plaziert hatte, wieder einen in der Strömung und einen kurz vor einem Hindernis in der kleinen Bucht, zapfte ich mir erstmal meine mitgebrachte Blondine an und genoss die Aussicht.

      Der Schwimmer in der Strömung war bereits fast 60m abgetrieben und in der Zeitspanne eines Blinzelns tauchte er ab. Ich schloss den Bügel und wartete ab, bis sich die Schnur spannte und schlug an! Die Kopfschläge des Fisches übertrugen sich 1:1 auf meine 3lbs Rute und ich spürte schon, dass es kein kleiner war. Nach 10 Minuten Drill saß der Fisch auf einmal fest. Sch....! Das Staubecken ist an manchen Stellen extrem verkrautet (ein dunkles Kraut mit spitzen Enden) und der vorher entstandene Schnurbogen setzte sich wahrscheinlich an so einer Stelle fest. Es kam wie es kommen musste: Der Fisch schlitzte nach diversen Befreiungsversuchen aus. Verdammt nochmal!

      Ich verlor keine Zeit, köderte beide Ruten nochmal auf und plazierte sie neu. Es verging einige Zeit, als der Schwimmer in der Bucht nach links zog und dann unterging. Ich zählte wieder bis 10 und setzte den Anhieb. YES, auch kein Kleiner! Mein Gegner lieferte mir einen tollen Kampf, bei dem er immer wieder Richtung Hindernis zog. Zweimal durchbrach er die Wasseroberfläche und versuchte mit Kopfschlägen den Drilling abzuschütteln. Der Drill dauerte knapp 10 Minuten, bis sich der Fisch über den Kescher ziehen ließ. Für dieses Gewässer ein schöner Hecht, das Maßband zeigte 74cm. Trotz des frühen Anhiebs saßen beide Drillinge tiefer als gewohnt. Aber nachdem ich ihn sowieso entnommen hätte, war’s ja egal ;)
      Naja, es war ein kurzer, aber toller Angeltag mit schönen Fischen und wieder einigen neuen Erfahrungen. Die richtig "Großen" (80+) konnte ich leider noch nicht zum Anbiss verleiten, aber der goldene Herbst ist ja erst am Anfang!
      Was mich diesmal jedoch schon verwunderte, war die Anzahl der gefangenen Fische, denn 4 gefangene, 2 verlorene und 2 Fehlbisse sind doch ziemlich außergewöhnlich und man kann sehr wohl von einer Sternstunde sprechen!
      Ich hoffe ihr hattet soviel Spaß beim Lesen, wie ich beim Fischen und wünsche euch ein kräftiges Petri!



      LG
      Wer glaubt gut zu sein hat aufgehört besser zu werden.
      AD
    • Re: Staubecken die Zweite

      Danke für die Petris!

      Wenn es sich ausgeht, werde ich nächste Woche das "große" Staubecken in Angriff nehmen, da hier die einzigen beiden Metrigen gefangen wurden, einer davon in der Schonzeit auf Boilie (!!!) :o
      Solch kapitale sind zwar auch im "alten" Staubecken drinnen, aber es ist weit schwerer zu befischen.

      Vielleicht hat ja mal jemand im Forum Zeit mit mir auf Esox-Jagd zu gehen ;)

      LG
      Wer glaubt gut zu sein hat aufgehört besser zu werden.