Kalt, windig, fischlos! (ATLANTIS 2014)

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    • Kalt, windig, fischlos! (ATLANTIS 2014)

      Nachdem ich mir nach dem Ansitz in Jöß einen Tag „Auszeit“ gegönnt hatte, ging es am Freitag in Richtung Amstetten. Dort wollte ich mit meinem Mitstreiter Hari den Atlantis-Teich besuchen. Vielleicht habt ihr schon von diesem Gewässer gehört oder besser gesagt auf der tollen Facebook-Page gelesen. Obwohl der Baggersee erst seit etwa einem Jahr zum Angeln freigegeben ist, kann man dort schon einige wunderschöne Fische bestaunen. Mir hatten es vor allem die pervers-geilen Kois angetan, die dort in absolut genialen Farben vorkommen und Größen bis an die 20kg Marke erreichen. Der Zielfisch wäre also mal gefunden.

      Nach reibungsloser Anfahrt von gerade mal 50 Minuten kamen wir dann am Gewässer an, wo wir auf drei Salzburger trafen, die ebenfalls erst heute angereist waren. Der See war zum Zeitpunkt unseres Besuches voll besetzt, klar, verlängertes Wochenende eben. Doch unser Platz lag weit abgelegen von den anderen Anglern in einer kleinen Bucht, wo wir völlig ungestört fischen konnten. Die Ruten wurden vor allem im Uferbereich platziert, da hier die Fische fressen sollten, wie ich bereits von 2 Freunden wusste, die an diesem Platz etwa einen Monat zuvor mächtig abgeräumt hatten. Der Platz bietet wunderbare Uferteile, die auch ohne Boot perfekt zu befüttern sind und sich in angenehmer Wurfdistanz befinden (zwischen 65 und 90m). So wurden alle Fallen gelegt und das große Warten begann. Am Nachmittag, wir hatten noch keine Aktion gehabt, besuchte uns dann einer der Pächter, Günther, ein sehr netter und bemühter Mensch.

      Während wir mit ihm über das Gewässer und den Fischbestand sprachen, senkte sich mein linker Swinger ein wenig. Da danach kein Anzeichen auf Fisch zu sehen, positionierte ich ihn neu, und wendete mich ab. Etwa eine Minute später das gleiche Spiel nur diesmal mit etwas mehr Bewegung. ich ahnte gleich, dass ich es hier nicht mit einem Karpfen zu tun haben konnte, und nach kurzem Drill verlor ich eine kleine Schleie vor dem Kescher. Nicht weiter schlimm dachte ich… So verflog der Tag und mit den letzten Sonnenstrahlen wurde es immer kälter und windiger. Am Tage hatten wir zwar auch kaum 20 Grad, verbunden mit starkem Wind, doch nun war es echt kalt. Die Fische schienen auch nicht aktiv zu sein und so verzog ich mich noch vor elf ins Zelt um zu schlafen. Gegen 4 Uhr hörte ich dann den Kollegen draußen, und alles was ich verstand war: „Fisch!“ Also raus aus der warmen Hütte und den Keschermann spielen. Doch leider kam es nicht dazu… Der Karpfen konnte sich, nur mehr 10 Meter vom Ufer entfernt, vom Haken befreien. Fuck! Nach bald 20 Stunden angeln ein Biss und dann das.
      Am nächsten Morgen musste ich frustriert feststellen, dass sich an meinen Ruten rein gar bemerkbar gemacht hatte. Kein Piep. Trotzdem legte ich noch einmal neu für den Tag aus und wollte mich einmal bei den anderen Anglern erkundigen. Die Drei aus Salzburg hatten auch nach 24h noch keinen Karpfen, doch immerhin war ihnen ein Stör ins Netz gegangen. Auf dem 6er Platz, vom dem man die einzige vorhandene Insel beangeln kann, waren zwei Tiroler, auch sie konnten keinen Fisch fangen.

      Lediglich auf Platz 7 wurden Fische gefangen, dafür gleich mehrere. Ich selbst konnte live einen 12kg Spiegler sehen. Was hätte ich in dieser Situation für so einen Fisch gegeben. Doch es half ja alles nix, wir konnten nur warten und, hoffen dass der Biss in der Nacht kein Einzelfall gewesen ist. Das einzige, was uns treu geblieben war, war der eisige Wind, bei 13 Grad in der Mittagszeit. Immer wieder kamen Böen, sodass das Werfen selbst auf diese Distanzen zum Problem wurde. Und obwohl ich im Normalfall nicht gerade zimperlich auf Kälte reagiere, so lief ich die Tage den ganzen Tag mit der Jacke durch die Gegend. So verging der Tag wie im Flug, Aktion hatten wir keine. Auch bei den Nachbarn rührte sich nichts.
      Als sich der Tag dem Ende zuneigte, wurden alle Ruten für die Nacht peinlichst genau abgelegt, viel Futter konnten wir uns ja sparen, immerhin gab es keine Anzeichen dafür, dass schon viel davon gefressen wurde. Die Nacht wurde wieder sehr kalt, trotzdem wollte ich bis Mitternacht aufbleiben und eventuelle Fischaktivitäten zu erfassen. Kurzum: Es war nichts da. Kein Fisch sprang und wenn, da mindestens 100 Meter von unseren Stellen entfernt. Zu meinem Erstaunen meldete sich Hari am frühen Morgen wieder. Er hatte noch eine Chance bekommen! Und diesmal lief alles glatt und er konnte einen kleineren Schuppenkarpfen landen, doch die Freude war immens groß! Ich rechnete mir nicht mehr viele Chancen aus, die Nacht war bald vorbei und ich hatte mich auch schon mit dem Blank abgefunden. So überraschte es mich nicht, in der Früh ohne Fremdverschulden aufzuwachen und der Wahrheit ins Auge zu sehen: Ich konnte einfach keinen fangen.

      Doch damit war ich nicht allein: auch die 2 Tiroler gingen ohne Fisch nach Hause und die 3 Salzburger hatten in 48h genau 4 Fische. Nur die 2 Jungs auf dem 7er Platz fingen wirklich gut. Warum? Nun ja, ohne daran zu zweifeln, dass sie wussten was sie taten, schienen die Fische nicht von der Breitseite des Teiches wegzuschwimmen. Hier hängen große Bäume ins Wasser, das Ufer ist teilweise unterspült und fällt steil ab und es liegt viel Totholz im Wasser. Dazu ist es einer der tiefsten Bereiche im See, was bei den Bedingungen wie wir sie vorfanden sicher auch kein Nachteil ist. Denn im Freiwasser die zwei Kollegen ebenso erfolgslos wie alle anderen. Dennoch, sie wussten genau was sie machen, und Erfolg ist auch kein Zufall. Meiner Meinung nach hielten sich die Fische eben einfach nicht in unserem Seeteil (genau gegenüber vom „Spot“) keine oder nur sehr wenige Karpfen auf.
      Trotzdem war es eine nette Session und mich hat der Atlantis auf keinen Fall das letzte Mal gesehen, denn so leicht lass´ ich mich nicht abwerfen…


      In diesem Sinne,
      tight lines,
      Roman
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    • Re: Kalt, windig, fischlos! (ATLANTIS 2014)

      Hallo Roman,

      vielen Dank für diesen sehr interessanten Bericht! (Danke auch für die Erwähnung :-(z) )
      Es hat mich sehr gefreut, dass ich dich endlich mal kennen lernen konnte und
      etwas mit dir plaudern durfte.

      Es ist sehr schade das ihr nicht mehr fangen konntet, eine Schleie ist zwar ein seltener Fang aber natürlich nicht das Ziel.

      Leider hattet ihr das Pech genau in eine Phase zu fallen wo fast nichts ging am Teich. (SAUWETTER :evil: :evil: ) :(
      Gerade euer Platz ist ja normal fast ein Garant für gute Fänge.
      Aber damals hat es leider nicht gepasst.

      Ich hoffe das es nächstes mal dann richtig passt und auch einer der Kois in der Matte liegt :D

      Petri Heil und lg
      Günther
    • Re: Kalt, windig, fischlos! (ATLANTIS 2014)

      Toller Bericht Roman! :-__ :-__ :-__

      Ja so kann halt leider auch gehen, aber all zu leicht ist der Teich auch nicht immer zu befischen. Hatte das Glück bisher immer gute Tage zu befischen.
      Zum 7er-Platz: Du hast völlig Recht, hier muss man wirklich genau wissen was man tut. Ich bin auch überzeugt dass es der beste Platz am ganzen See ist, da hier wie du sagst viel Totholz im Wasser liegt und es steil abfällt und eher tiefer ist. Da halten sich die Fische auf die ganze Länge auf.
      Nur muss man auch genau wissen wohin man wirft und sofort bei den Ruten sein. Ansonsten wirds zur Materialschlacht und das ist auch nicht schön für die Fische wenn sie jedes Mal mit der vollen Montage ins Holz schwimmen.
    • Re: Kalt, windig, fischlos! (ATLANTIS 2014)

      Danke Leute!
      Ja, ich denke auch, dass das Wetter einfach zu kalt war. Ich meine ich bin den ganzen Tag mit der Jacke herumgerannt, und das im August. Das nächste mal werden wir wohl einen anderen Platz beziehen, obwohl der 1er sicher fängig ist.
      Tja, und eine Woche später ist dann auch der Koi gefallen und ich konnte in 4 Tagen mehr als 200kg Fisch fangen.