Interessanter Bericht, dieser Gesichtspunkt war mir bislang nicht bekannt!

Schon schlimm das ganze mit den Wasserkarftwerken. Danke für den Bericht.

lg Nicolas

Hallo Leute !

Erstmal danke fuer den Bericht, wenngleich es ja nichts neues ist, das wenn ich ein Fliessgewaesser staue, sich immer Wasserverschlechterungen ergeben.

Aber dies soll Klimaschaedlich sein ???

Arbeite seit rund 2 Jahren auf den Wasserkraftwerken an der Donau. Ich hatte vorher auch keine Ahnung, was oder wie diese genau funktionieren. Aber ich teile gerne mein Wissen mit euch und moechte mit einigen Vorurteile aufraeumen :

1) Sind Donau-Kraftwerke bei Hochwasser schuld an Ueberschwemmungen :?:

Erklaerung : NEIN ! Alle Kraftwerke haben ein Wehrfeld mit Dammbalken, ist Hochwasser lauft das Wasser darueber und kann weder zurueckgehalten werden noch sonst irgendwas !!!
Dies sind Fliesskraftwerke und keine Stauwerke wie in Stauseen, einen Doanu - Strom aufhalten kann niemand !!

2) Wird der Fisch gestoert oder in seinem Lebensraum eingeschraenkt und wird er geschreddert :?:

Es stimmt das der Fisch vielerorts am Aufstieg gehindert wird. An Abhilfen wie zb. Fischtreppen wird gearbeitet. Leider ist das Interesse und der Druck der Politiker zu gering, das dies beschleunigt wird.

Alles was in eine Turbine gelangt ist sicher geschreddert. Der Rechen der vor der Turbine montiert ist hat einen Durchlass von rund 30 cm ( Abstand zwischen den Eisenstaeben ).

3) Was machen die Betreiber fuer die Natur :?:

Das wissen leider die wenigsten, auch mir war es nich klar in welchen Ausmassen das betrieben wird !
Die Ufer werden gegen Abtragung gesichert, Entlastungsrinnen und Habitate, sowie Bach- Flussmuendungen werden retouniert, gebaggert usw.
Dies alles wird ueberwacht und muss belegt werden !!
Pro Jahr besetzt(e) der Betreiber unzaehlige Tonnen Fische ( ebenfalls unter Aufsicht !! ) !

Zudem hat er durch das Errichten der Stauraeume neue und ganz andere Angelmoeglichkeiten , andere Bewohner usw. geschaffen.

Ps.: fuer uns das wichtigste, beim letzen Entleeren einer Schiffschleuse fanden wir unzaehlige Fische. Auch die Artenvielfalt konnte sich sehen lassen .

Soll da mal einer sagen es giebt keine Fische in der Donau wenn er wieder schneidert....

LG Juergen

Ok Oldi, dann hast du dies aber auch bei jeden See der einen nat. Zubringer hat oder ???

Ausserdem sehe ich in diesen Bericht keinen Namen, keine Zahlen usw., der mich an der Wertigkeit und Aussagekraft sehr zweifeln laesst.

Ich lese nur herraus, das sich stehendes Wasser schlechter selbst reinigt, als fliessendes und dadurch etwas schaedliche entsteht .... wieviel ?, wie wird das gemessen ? von wem ? in welchen Zeitraum ?

Oder doch nur Schaetzungen ...?? Und Panikmache ???

Ausserdem was waere die Alternative bei der Stromerzeugung - ATOM ....???

Lg Juergen

"JRB" wrote:

Hallo Leute !

Erstmal danke fuer den Bericht, wenngleich es ja nichts neues ist, das wenn ich ein Fliessgewaesser staue, sich immer Wasserverschlechterungen ergeben.

Aber dies soll Klimaschaedlich sein ???

Arbeite seit rund 2 Jahren auf den Wasserkraftwerken an der Donau. Ich hatte vorher auch keine Ahnung, was oder wie diese genau funktionieren. Aber ich teile gerne mein Wissen mit euch und moechte mit einigen Vorurteile aufraeumen :

1) Sind Donau-Kraftwerke bei Hochwasser schuld an Ueberschwemmungen :?:

Erklaerung : NEIN ! Alle Kraftwerke haben ein Wehrfeld mit Dammbalken, ist Hochwasser lauft das Wasser darueber und kann weder zurueckgehalten werden noch sonst irgendwas !!!
Dies sind Fliesskraftwerke und keine Stauwerke wie in Stauseen, einen Doanu - Strom aufhalten kann niemand !!

2) Wird der Fisch gestoert oder in seinem Lebensraum eingeschraenkt und wird er geschreddert :?:

Es stimmt das der Fisch vielerorts am Aufstieg gehindert wird. An Abhilfen wie zb. Fischtreppen wird gearbeitet. Leider ist das Interesse und der Druck der Politiker zu gering, das dies beschleunigt wird.

Alles was in eine Turbine gelangt ist sicher geschreddert. Der Rechen der vor der Turbine montiert ist hat einen Durchlass von rund 30 cm ( Abstand zwischen den Eisenstaeben ).

3) Was machen die Betreiber fuer die Natur :?:

Das wissen leider die wenigsten, auch mir war es nich klar in welchen Ausmassen das betrieben wird !
Die Ufer werden gegen Abtragung gesichert, Entlastungsrinnen und Habitate, sowie Bach- Flussmuendungen werden retouniert, gebaggert usw.
Dies alles wird ueberwacht und muss belegt werden !!
Pro Jahr besetzt(e) der Betreiber unzaehlige Tonnen Fische ( ebenfalls unter Aufsicht !! ) !

Zudem hat er durch das Errichten der Stauraeume neue und ganz andere Angelmoeglichkeiten , andere Bewohner usw. geschaffen.

Ps.: fuer uns das wichtigste, beim letzen Entleeren einer Schiffschleuse fanden wir unzaehlige Fische. Auch die Artenvielfalt konnte sich sehen lassen .

Soll da mal einer sagen es giebt keine Fische in der Donau wenn er wieder schneidert

Kann mir schon vorstellen, dass das schädlich ist. Wird schon Hand und Fuss haben das ganze.

Schuld an den Hochwassern sind vorallem die Regulierungen und die fehlenden Überschwemmungs"zonen".

Laufkraftwerke sind m. M. nach um Welten schlimmer für die Fische als Speicherkraftwerke. Wobei auch viele Laufkraftwerke Tages oder Wochenspeicher besitzen.

Wasserkraftwerke haben erhebliche negative fischökologische Auswirkungen. Nur ein kleiner Teil davon ist die Sterblichkeit durch Turbinen selbst. Wobei es hier ganz unterschiedliche Sterblichkeitsraten gibt. Pelton Turbinen haben eine 100% Sterblichkeitsrate, wogegen Francis- oder Kaplan Turbinen "nur" eine Sterblichkeitsrate von 9-37% haben.

Fischtreppen gibt es viel zu wenige für die über 5000 österreichischen Wasserkraftwerke. Selbst wenn Fischtreppen installiert sind funktionieren diese oft nicht (Lockströmung,..)! Oft funktionieren sie nur beim Aufstieg der Fische, aber der Weg wieder retour führt dann durch die Turbinen.

Kraftwerksbetreiber machen nur das was sie müssen. Und das macht den entstandenen Schaden nur zu einem Bruchteil wieder gut.
Sehr wohl gibt es noch FIsche in der Donau, aber nichts im Vergleich zur früheren Fischdichte und daran sind u.a. auch die Wasserkraftwerke schuld.

DIe Endfrage wo wir sonst unsere Energie herbekommen bleibt trotzdem. Der Tipp wäre mal den immer weiter steigenden Energiebedarf durch Stromsparmaßnahmen so gering wie möglich zu halten. In weiterer Folge, Solarenergie und Windkraft (weil sie noch das kleinere Übel ist). Viel Erweiterungspotenzial gibt es bei der Wasserkraft in Österreich ohnehin nicht mehr.

Wer Interesse hat, nächste Woche werde ich meine Bac-Arbeit zum Thema "Laufkraftwerke-fischökologische Auswirkungen" fertiggestellt haben. Kann sie ja dann hochladen. Sind kompakte 30 Seiten, bezieht sich aber nur auf die fischökologischen Kraftwerksprobleme.

lg

Gute Antwort meindi ...

Nur was du nicht weisst das am Ausbau und der Steigerung der Krafgtwerke sehr wohl gerbeitet wird - hier der Link wo man die Auslastung der einzelnen Kraftwerke sieht de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreichische_Donaukraftwerke

Die momentane Auslastung entsteht durch den oefteren Stillstand, und Umbaumassnahmen teilw. Leitungen , Turbinen welche noch aus Stahl bestehen und jetzt auf Edelstahl umgebaut werden . Dies sind naemlich meine Arbeiten...

Wenn ihr den Link genau anschaut, und die Erzeugungsmenge des Stromes anseht und dies auf Wind-Solarstrom umlegt, dann werdet ihr erkennen das man sehr viele brauchen taete !! Und ein schoenens Ortsbild ergeben die Burschen ja auch nicht....

LG Juergen

Dass ist ja das Problem an dem ganzen, die Kleinwasserkraft wird massiv gefördert, und es gibt kein Land (ausser die Schweiz) die eine so hohe Verbauungsrate durch Wasserkraft aufweist wie Österreich. 5200 Wasserkraftwerke, diese Zahl muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Gut die Hälfte davon sind nur Eigenbedarfsanlagen und schleusen nicht mal Strom in das Netz ein.

Der Ausbau von veralteten Kraftwerken ist hier ein guter Win Win Ansatz und wird auch gefördert. Allerdings auch der Bau von neuen Kleinwasserkraftwerken, deren Energierzeugung in keinem Zusammenhang mit der Schädigung steht. Lieber ein großes als 100 kleine Kraftwerke.

Ja bezüglich der Windkraft wird hier immer das Ortsbild genannt, aber durch ein Wasserkraftwerk wird die Flußlandschaft nun auch nicht gerade ästethischer. Fakt ist Windkraft hat zwar auch negative Auswirkungen, allerdings sind diese im Gegensatz zur Wasserkraft eher gering. Die Folgen sieht ein Unwissender nur nicht, da sie unter Wasser stattfinden, hier kommen dann wir Fischer ins Spiel.

lg

Habe hier ein interessantes Video zum Thema Wasserkraft und Fischen.
Schlimm was da abgeht.
Und es betrifft uns Österreicher, genau gesagt die Steiermark.

youtube.com/watch?v=6kPJU4HrfT8

da hab ich auch ein paar mal schlucken müssen