2. September - Start in die Hechtsaison am Staubecken

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    • 2. September - Start in die Hechtsaison am Staubecken

      Hallo liebe Kollegen!

      Am 2. September, einen Tag später als geplant, startete ich in die Hechtsaison am Rückhaltebecken in Aug.

      Um 17.00 Uhr am Wasser angekommen ging es gleichmal ans Köderfische besorgen. Erster Wurf mit Mais und Schwimmer Richung Sträucher, der Schwimmer ist weg. Anschlag und Köderfisch.
      Ich hob den Fisch aus dem Wasser und wollte ihn enthaken, doch SCHRECK, der Fisch schien trotz quickfidelem Verhalten krank zu sein!
      Wahrscheinlich ein Einzelfall. Nächster Wurf, nächster Biss und gleiches Schauspiel. Jetzt betrachtete ich den Fisch einmal genauer.
      Wie sich nach meinen Nachforschungen herausstellte, tobt in diesem Gewässer zur Zeit die Schwarzfleckenkrankheit.



      Da ich gestern noch nichts davon gewusst hatte, rief ich gleich mal den Gewässerwart an, der nur meinte, dieses Phänomen gibt es bereits seit 2 Jahren und ich brauche mir keine Sorgen zu machen. Sollte ich einen Hecht fangen, wohl gemerkt mit diesen Köderfischen, könnte ich ihn bedenkenlos essen. Da der Ekelfaktor bei mir siegte, wurde nichts daraus.

      Ich zog weiter (bis zu diesem Zeipunkt fischte ich im Alten Becken bei der Schleuse), hinauf zum Durchlauf, wo das Große in das Alte Becken fließt. Bei diesem Durchfluss fing ich noch 2 Aiteln mit 20cm, sowie eine hand voll Rotfedern, Rotaugen und Brassen. Die Köderfische (fast alle hatten Spuren der Krankheit, jedoch nicht so schlimm wie im Alten Becken) waren also gefangen und ich begann mein Hechtequipment an das Gewässer anzupassen. Schnurstopper, Fox-Glider Schwimmer und ein selbstgebundenes Stahlvorfach mit Angstdrilling. Bevor ich zum montieren kam, musste ich dieses Unterfangen unterbrechen, um die abendliche Stimmung festzuhalten... WAHHHNSINN, aber seht selbst:





      Leider war es in natura um einiges beeindruckender, als auf Bild, doch trotzdem will ich euch die Bilder nicht vorenthalten.

      So, wieder zurück zum Angeln. Eins Vorweg: es gibt leider keine Fotos von meinen Hechten, da ich alleine war und ich keinen Fisch entnahm, vlt. nächstes Mal! ;)
      Nach erfolgreicher platzieren meiner beiden Montagen ging erst mal zwei Stunden nichts, bis is mich entschied, das restliche Equipment im Auto zu verstauen und bewaffnet mit einer Rute mit Zupfmontage, sowie Köderfischen und Kescher eine Runde ums Gewässer zu drehen. Eine 20er Aitel diente als Köder.
      Bereits nach dem 4. Wurf kam der typische Hechtbiss (jeder der schon mal gezupft hat und erfolgreich war, kennt diese Art von Biss)! Sofort Schnur gegeben und etwas gewartet. Als der Hecht stehen blieb, kam auch schon der Anhieb und der Drill begann. Nach gefühlten 5 Minuten kam ein schöner Esox mit gefühlten 75 cm zum Vorschein. Er sah gesund aus und nachdem er astrein im Maulwinkel hing, enthakte ich ihn gleich im Wasser und ciao! :D

      Toller Start! Nun setzte ich mich mal auf die Bank eine rauchen und die Stimmung bis zur Vollendung zu beobachten, bevor ich weitermachte.
      Die nächsten 20 Minuten ging wieder nichts, es war auch keine Bewegung am Wasser zu beobachten.
      Ich montierte nun ein 15 cm langes Rotauge (Haken durch die Fontanelle und den Angstdrilling am Rücken) und warf etwa 40 m Richtung alte Schilfwand. 3 mal kurbeln und 2 mal zupfen und Hänger... Verdammt, bloß nicht abreißen! An dieser Stelle war früher mal Schilf und das Wurzelwerk ist immer noch im Grund verankert. Doch alles gut, ich konnte die Montage inkl. Fisch befreien. Da der Köder durch den ausgeübten Druck nahe an der Wasseroberfläche war, zog ich noch mal kräftig an, um zu sehen, ob Kraut am Köder hing. Als der Köder an der Oberfläche war, war jedoch nichts auszumachen, außer eine Bugwelle! Und mit einem FLATSCH explodierte das Wasser und es hatte bereits der nächste Esox meinen Köder im Maul!
      Diesmal konnte ich bereits beim Biss sehen, dass es ein kleines Exemplar war, ließ ich mir nicht soviel Zeit und setzte den Anhieb früher. Das Ergebnis war gerade richtig, denn der Hecht (ca. 55cm) verabschiedete sich kurz vor dem Kescher.
      Trotzdem, Fisch bleibt Fisch! :lol:

      Da es bereits dunkel wurde, packte ich mein Zeugs und fuhr ich wieder zum Alten Becken, da ich dort seit Jahren einem bestimmten Fisch nachstelle, den ich zwar bereits 2 mal drillen konnte, jedoch immer verlor. Es ist schwer den Fisch zu schätzen, da ich ihn noch nie zu Gesicht bekam, doch wie ich hörte, war ich nicht der einzige, der ihn drillte! Da in den Ausfanglisten nie ein kapitaler Fisch über 95cm (ist für dieses Wasser richtig kapital) erwähnt wurde, musste er noch da sein, außer das Hochwasser hat ihn gepackt.

      Am Spot angekommen gingen die ersten 10 Würfe mit einer 20er Rotfeder in Richtung Standplatz dieses Fisches. Leider erfolglos. Naja, was solls, dich erwisch ich schon noch! 8-)
      Ich fischte den Platz fächerhaft ab, doch fing mehr Kraut als Fische. Als ich zu meiner Linken etwas in nicht allzuweiter Entfernung rauben hörte, flog auch schon die Rotfeder in diese Richtung.
      Beim 2. Wurf hatte ich einen Nachläufer und schon beim nächsten Wurf konnte ich sehen, wie der Fisch beim Absinken nach 2 Zupfern den Köder nahm.
      Nun hatte ich 2 Probleme: Erstens, war das definitiv ein größerer Hecht und zweitens zog der Hecht um die Halbinsel auf der ich stand. Um den Fisch nicht im Gestrüpp verlieren zu müssen, entschied ich mich nach ca. 5 Metern abgezogener Schnur den Anschlag zu setzen.
      Der Fisch hing und war schon um die Halbinsel unterwegs. Ich musste den Druck erhöhen und sah bereits das Unheil kommen: nach gerademal 5 Minuten hartem Drill ließen die schlaffe Schnur und die Bugwelle verraten, dass der Fisch weg... SCHEI...!!! :evil: :cry: :-_

      Wieder einmal hatte ich an meinem Spot einen kapitalen (wie gesagt: für dieses Gewässer sind Hechte über 80cm als Kapital anzusehen) Hecht verloren...

      Doch beflügelt vom Adrenalin beschloss ich, so früh wie möglich einen Nächsten Versuch zu starten.
      To be continued...

      LG
      Thomas
      Wer glaubt gut zu sein hat aufgehört besser zu werden.
      AD
    • Re: 2. September - Start in die Hechtsaison am Staubecken

      Ja, war doch mehr oder weniger zufrieden. Einer der größeren wird heuer schon noch fallen! :D

      Was sagt ihr zur Schwarzfleckenkrankheit? Muss man sich da Sorgen um den Bestand machen und kann man die Fische wirklich bedenkenlos essen? :?:

      LG
      Thomas
      Wer glaubt gut zu sein hat aufgehört besser zu werden.
    • Re: 2. September - Start in die Hechtsaison am Staubecken

      Toller Bericht, schade, dass dir der Hecht abgegangen ist. Aber war ja erst der Anfang! :-__

      Von dieser Krankheit hab ich auch schon mal gehört, soll aber nicht wirklich schädlich sein und verschwindet anscheinend mit der Zeit wieder aus dem Gewässer. So lange die schwarzen Flecken nur auf der Haut sind und nicht im Fleisch würde ich so einen Fisch schon mal essen glaube ich.
    • Re: 2. September - Start in die Hechtsaison am Staubecken

      Hallo,

      erst mal Petri zu den Hechten!

      Im Internet habe ich folgenden Bericht über die Schwarzfleckenkrankheit gefunden

      Die Schwarzfleckenkrankheit
      „Alle Jahre wieder“
      Während der Sommerzeit, mit den entsprechend erhöhten Wassertemperaturen, treten auch bei
      den wechselwarmen Fischen vermehrt Gesundheitsprobleme auf. Eine seit Jahren hauptsächlich
      im Bielersee und seinen Zu- und Abflüssen auftretende Erscheinung ist die sogenannte
      Schwarzfleckenkrankheit. Larven (Metacercarien) von Saugwürmern (Trematoden) dringen in die
      Haut von Fischen (verschiedene Arten einschliesslich Barsche (Egli)) ein und setzen sich dort fest.
      Der Fisch reagiert mit einer Abwehrreaktion, die unter anderem aus einer starken Einlagerung von
      schwarzem Pigment (Melanin) um die Parasiten herum besteht. Diese Flecken können von
      blossem Auge gut erkannt werden. Bei den Saugwurmlarven handelt es sich um Parasiten, deren
      Endwirte fischfressende Vögel wie der Graureiher sind. Die Schwarzfleckenkrankheit ist weder für
      die Fische noch für den Menschen gefährlich; das Fischfleisch kann ohne Bedenken konsumiert
      werden. Mit sinkenden Wassertemperaturen nimmt auch die Häufigkeit der Saugwurmlarven
      wieder ab

      LG/Günther
    • Re: 2. September - Start in die Hechtsaison am Staubecken

      Super Erklärung von Gundheri

      Bei uns kommt die Krankheit auch vor
      Betrifft komischerweise nur Rotaugen und Rotfedern,keine Brachsen,Barsche ect...
      Aber die stehen sowieso nicht auf meinem Speiseplan
      Als Köderfisch würde ich mir keine Gedanken machen
    • Re: 2. September - Start in die Hechtsaison am Staubecken

      Petri zu deinen Hechten. Bei der schönen Sonnenuntergangsstimmung ist ein Drill ein eindruckvolles Schauspiel.

      In der Donau fangen wir fast keinen Barsch ohne diese schwarzen Punkte, allerdings sind diese weit weniger befallen. Rotaugen sind aber kaum betroffen. Wenn du den Fisch komplett durch garst sollte der Verzehr kein Problem sein. Roh würde ich so einen Fisch aber nicht essen. ;)

      LG, Willi
      Ja genau, DER Willi!
    • Re: 2. September - Start in die Hechtsaison am Staubecken

      Danke für die Petris!

      Werde nächste Woche am Montag (hoffentlich bei richtigem Sauwetter :D ) eine weitere Abendsession machen, da gibts dann auch Fotos von den Hechten, weil ein Kollege dabei ist :) . Da gibts dann den nächsten Bericht.

      Vielleicht komme ich auch dazu die Montage zu fotographieren, um euch mal meine Vorgehensweise genauer zu erläutern!

      LG
      Thomas
      Wer glaubt gut zu sein hat aufgehört besser zu werden.
    • Re: 2. September - Start in die Hechtsaison am Staubecken

      Hm, hierzu muss ich sagen, dass ich am Rückhaltebecken zumindest immer einen Untermaßigen gefangen habe, also war noch nie Schneider.
      Zumindest nicht die letzten 5 Jahre. Vorher war ja noch Lernphase ;)
      Das liegt aber daran, dass ich vor dieser Zeit von September bis November fast jeden Tag am Wasser verbrachte und meine Anglerei an das Gewässer angepasst habe.
      Das Gewässer ist durchgehend eigentlich nie tiefer als 1,5 m und sehr stark verkrautet. Wenn man da mit einem Effzett-Blinker oder mit Wobblern durchzieht, ist es irgendwie logisch, dass man keinen bzw. minimalsten Fischkontakt hat. Und das lustige daran ist ja, dass es fast jeder so mach. Niemand angelt an der Oberfläche oder knapp darunter. ;)

      LG
      Wer glaubt gut zu sein hat aufgehört besser zu werden.
    • Re: 2. September - Start in die Hechtsaison am Staubecken

      Danke!

      Bitte nicht falsch verstehen, ich lerne auch immer wieder aufs Neue dazu und bleib keinesfalls "stehen"! :!:
      Mit "Lernphase" meinte ich nur den Zeitraum, in dem ich das Gewässer studierte (Hot Spots, Unterstände, Tiefen).

      LG
      Wer glaubt gut zu sein hat aufgehört besser zu werden.