Salzachnase

    This site uses cookies. By continuing to browse this site, you are agreeing to our use of cookies. More details

    • Nein liebe Freunde, ich hab mich nicht im Friedfischtread verirrt. War heute Vormittag in der Salzach mit Posenrute und Bienenmaden unterwegs. Die Forellen zeigten sich wie in den letzten Tagen bei dem stark angestaubten Wasser sehr launisch. Eine kleine Regenbogenforelle mehr war nicht drinnen.
      Auf einmal spürte ich einen ganz zarten Zupfer und schlug gleich an. Ah dachte ich mir, hab ich doch noch so eine launische Forelle erwischt. Als der Fisch einmal kurz oben war glaubte ich eine Äsche zu sehen. Als dann der Fisch Flanke zeigte sah ich erst das es sich dabei um eine in der Salzach sehr seltene Nase handelte. Sie dürfte um die 50 cm gehabt haben. Habe sie aber ohne Abmessen gleich wieder zurückgesetzt. Freute mich darüber aber mehr als wenn es eine Forelle gewesen wäre.
      Images
      • 2013-07-13 09.06.53.jpg

        122.85 kB, 480×640, viewed 428 times
      • 2013-07-13 09.07.29.jpg

        121.97 kB, 640×480, viewed 457 times
      AD
    • Re: Salzachnase

      "Oberesalzach" wrote:

      "Brassenhunter" wrote:

      Petri zur Nase! :-// :-__
      Bei uns in der Großen Mühl gibt es massenhaft Blaunasen! ;)


      Ja wie gesagt bei uns wird Ihnen der Weg zum Laichzug beim Innkraftwerk Ranshofen abgeschnitten. Nur in ein paar Nebenbächen der Salzach, wie den Alterbach kommen sie noch in ein paar kleineren Schulen vor.


      Ist schon schade wenn wegen einem Kraftwerk die Anzahl der Nasen zurückgeht! :(
      Angelst du nur - oder fängst du auch??
    • Re: Salzachnase

      Was heißt hier zurückgeht? Das ist schon etwas euphemistisch ausgedrückt!
      Die Nase ist quasi ausgerottet worden!! (Nicht nur wegen dem Innkraftwerk, sondern auch wegen den Salzachkraftwerken die zu Verschlammungen führen, wegen fehlender Anbindung der Nebengewässer (laichgebiete wie die Alm sind nicht mehr erreichbar) und harter Uferverbauten, die das Flußbett so verengt haben, dass es kaum mehr Schotterbänke gibt und nur mehr wenige langsam fließenden Bereiche zur Verfügung stehen (Verdriftung von Brut zB. bei Hochwassern)).

      Noch zu Ende des 19.Jahrhunderts gab es eine Verordnung, dass den Dienstboten nicht mehr als 2 mal (oder 3 mal oder 4 mal; ich weiß es nicht so genau) pro Woche Nasen zum Essen verabreicht werden darf. Nicht etwa wegen Artenschutz. Nein! Weil der Fisch so häufig war, dass es vorgeschrieben werden musste, den Dienstboten auch was anderes zu gönnen!!
      Beim Nasenstechen in der Alm wurden tonnenweise Nasen in kürzester Zeit herausgeholt. Die Nase war ein Massenfisch der in Stückzahlen von Millionen die Salzach zum Laichen hinaufzog. Er ernährte Mensch, Vieh und Raubfisch (Huchen). Mit den ersten Verbauungen ist er Bestand drastisch zurückgegangen - man kann eigentlich sagen, vernichtet worden - und beschränkt sich seit Jahrzehnten nur mehr auf vernachlässigungswürdige Restbestände.

      Statt dem massiv gegenzusteuern, bewirtschaften alle Vereine an der Salzach in die falsche Richtung! Einige kleiner Projekterl gabs.....



      Nachtrag: Allein in der Alm wurden bis zum 2. Weltkrieg durchschnittlich 3000-4000 kg Nasen pro Jahr gefangen, ab 1943 waren es noch rd. 600 kg, nach 1960 noch durchschnittlich 300 kg und mit Errichtung von Urstein, Sohlstufe und KW Hallein sind die Nasen ganz verschwunden. Auch in der unteren Salzach gingen die Bestände drastisch zurück und es blieb von einem einstmaligen Massenfisch nur mehr ein unbedeutender Restbestand. quelle und darüber hinaus auch sonst sehr interessant:
      landesmuseum.at/pdf_frei_remote/BNO_0021_0055-0191.pdf
    • Re: Salzachnase

      Kurze Anmerkung noch zu der Interessanten Analyse des Nasenverschwindens vom @fuschlsee

      Ich hatte in der Mitte der siebziegerjahre öfters als Jungfischer die Jahreskarte in der Bergheimer Fischach ( war anno dazumal wirklich auch als Lehrling leistbar ) und da sind noch die Nasen zu Massen im April aus der Salzach reingezogen um zu laichen. Kurz darauf wurde das KW Ranshofen erbaut ( natürlich nicht fischgängig ) und dann war es aus mit den Innnasenzug in die Fischach. Dieses KW war überhaupt der Anfang vom Ende der Salzachnasen.
    • Re: Salzachnase

      Und der Äschenbestand in der unteren Salzach ist in den letzten Jahrzehnten um 90% (!!!) zurückgegangen. Und 30% der ursprgl. Fischarten sind verschwunden. Und von den verbleibenden Fischarten weisen ALLE einen ganz ganz schwachen Bestand auf!!!!!!

      Aber kippts nur weiter eure Regebogenforellen und Seesaiblinge rein ihr Vereinsmeier! Und freuts euch über den Fang des verkrüppelten, habitatfremden, genetischen Sondermülls, ihr Salzachfischer. Und freuts euch über die Freude der Salzachfischer ihr Vereinsmeier.
      Ein paar Kraftwerke mehr wären jetzt noch gut. Dann ist sie ganz tot.
    • Re: Salzachnase

      Weil Du gerade den Rückgang der Äschen ansprichst. Der ist wirklich merkbar. Auch in der Oberen Salzach die normalerweise noch einen recht guten Äschenbestand aufweist. Ich habe heuer bis jetzt 4 Stück gefangen, die aber alle 40+. Übrigens alle wieder zurückgesetzt.
      Man müßte wieder mal wie gehabt das Äschenmaß auf 40 cm raufsetzen. Damals hat sich der Bestand binnen 3 Jahren beträchtlich erholt. Nun ist es leider schon wieder soweit, daß der Ausfang stark rückläufig ist. Aber nicht nur die Äsche sondern auch die Bachforelle geht rasant zurück. Wahrscheinlich eine Geldfrage der Vereine.