Fischkrankheiten

    • Fischkrankheiten

      Ich werde Euch hier in loser Reihenfolge einiges über Fischkrankheiten berichten. Finde das dies auch wichtig für jeden Angler ist was ein Fisch für augenscheinliche Auffälligkeiten am Körper hat. Manche Fischkrankheiten die Ihr beobachten könnt sind sogar meldepflichtig. Wir Angler sollten ja nicht nur darauf schauen das wir viele und große Fische fangen, sondern auch dem Bewirtschafter durch Beobachtung helfen Erkrankungen des Fischbestandes sofort zu erkennen und zu melden. So kann einer Verbreitung der Krankheiten vorgebeugt werden.

      Pilzerkrankungen

      Saprolegnia:

      Sicher hat jeder, der sich für Fische interessiert, schon einmal auf der Haut seiner Schützlinge wattebauschartige, grauweiße Verpilzungen beobachtet. Bei diesem schimmelartigen Belag handelt es sich fast immer um Pilze der Gattung Saprolegnia. Diese Pilze können sich aber in der Regel nur auf dem Fisch ansiedeln, wenn die schützende Schleimschicht bzw. die Oberhaut verletzt ist. Derartige Pilzwucherungen können die Folge von Stich- oder Bisswunden durch andere Organismen oder von mechanischen Verletzungen sein, aber auch durch Temperatur- oder Abwassereinwirkungen hervorgerufen werden. Saprolegnia ist ein echter Schwächeparasit, der in der Regel immer sekundär auftritt und im übrigen alle Fischarten befallen kann. In der Teichwirtschaft hat sich für die Bekämpfung von Saprolegnia Malachitgrün (Malachitgrünchlorid oder Malachitgrünoxalat mit dem Zusatz "für die Fischzucht") bewährt, wobei die vom Hersteller jeweils angegebene Dosierung genau eingehalten werden muss. Wichtiger als die Bekämpfung ist jedoch die Vorsorge, also gute, gesunde Haltung und Vernichtung aller Parasiten. Die direkte Bekämpfung von Saprolegnia ist immer nur ein Kurieren der Symptome und nicht der Ursachen der Erkrankung.
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    • Re: Fischkrankheiten

      blöde Frage?!

      Würdet ihr diese Fische noch Essen! Wie handhabt ihr das?
      Gib einem Hungernden einen Fisch, und er wird einmal satt, lehre ihn Fischen, und er wird nie wieder hungern.
      Chinesisches Sprichwort

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    • Re: Fischkrankheiten

      Zuhause hab ich ein gutes Buch über diverse Fischkrankheiten und deren Anzeichen und Wirkungen. Wenn ich mal dran denke und Zeit habe , schreib ich ein bissl was dazu.
      "Gib einem Mann einen Fisch, und du ernährst ihn den ganzen Tag. Lehre ihn zu fischen, und du ernährst ihn ein ganzes Leben lang."

      Konfuzius
    • Re: Fischkrankheiten

      "mandi" wrote:

      blöde Frage?!

      Würdet ihr diese Fische noch Essen! Wie handhabt ihr das?


      Ich hab solche Fische zwar schon oft gesehen, und wollte sie rausfischen, damit sich der Pilz nicht vermehrt, aber die haben nicht mehr gebissen. Würde ich einen solchen Fisch fange, esse ich den mit Sicherheit nicht mehr, der käme bei mir in die Tonne wenn ich ehrlich bin.
    • Re: Fischkrankheiten

      Ich würd ihn essen... im gekochten Zustand sind eh alle Erreger tot und nicht auf den Menschen übertragbar. Wenn eine Forelle z.B. Hautpilz hat, würde ich sie räuchern und die Haut wegwerfen.
      "Gib einem Mann einen Fisch, und du ernährst ihn den ganzen Tag. Lehre ihn zu fischen, und du ernährst ihn ein ganzes Leben lang."

      Konfuzius
    • Re: Fischkrankheiten

      "Taurinus" wrote:

      Ich würd ihn essen... im gekochten Zustand sind eh alle Erreger tot und nicht auf den Menschen übertragbar. Wenn eine Forelle z.B. Hautpilz hat, würde ich sie räuchern und die Haut wegwerfen.


      Tut mir leid diesen Magen hab ich nicht. Früher, jetzt eigentlich nicht mehr, habe ich in der Salzach öfter mal eine verpiltzte Forelle gefangen. An den Haken gehen sie sowieso nur im Anfangsstadion der Krankheit. Später wenn sie schon große, dicke verpilzte Stellen haben stehen sie nur mehr apathisch im Wasser, nehmen keine Nahrung mehr auf und werden immer dünner bis sie sterben. Diese Krankheit ist so gut wie immer tödlich.
    • Re: Fischkrankheiten

      Eine weitere gefährliche Pilzerkrankung der Fische ist die sog.

      Kiemenfäule


      Eine ander, durch zwei Vertreter der Gattung Branchiomyces hervorgerufene Pilzerkrankung ist die Kiemenfäule. Der Pilz tritt zunächst innerhalb der Kiemenepithelien auf und bricht bei weiterem Wachstum nach außen durch. Kiemenfäule kann besonders im Sommer bei hohen Wassertemperaturen in stark eutrophierten Teichen mit dichtem Fischbesatz zu großen Verlusten führen. Bei erkrankten Fischen beobachtet man folgende Symptome: Luftschnappen, Kiemenschwellung und Blutergüsse an den Kiemen, äußerlich sichtbare Verpilzung und gelblich bis braune Verfärbung des Kiemengewebes. Im Endstadium sind die Kiemen dann weitgehend zerstört. Bei genügend starker Vergrößerung unter dem Mikroskop sind in abgeschnittenem Kiemengewebe die Pilzschläuche und Sporen gut auszumachen. Kiemenfäule wurde bei fast allen Fischarten beobachtet: Karpfen, Schleie, Hecht, Welse, Coregonus-Arten, Forellen, Giebeln und Stichlingen. Eine Bekämpfung, z. B. durch Bäder, ist wenig wirkungsvoll. Wichtig ist die Beachtung teichhygienischer Maßnahmen als Prophylaxe. Hierzu gehört vor allem die Verhinderung allzu starker organischer Ablagerungen im Teich, wie sie durch zu intensive Fütterung an heißen Tagen enstehen, aber auch die Vermeidung einer zu starken generellen Eutrophierung. Bei Verdacht auf Kiemenfäule sollte man den Durchfluss im Teich erhöhen. Erkrankte Fische müssen entfernt und vernichtet werden. Zur Desinfektion (der sichersten Maßnahme) muss der trockengelegte Teich mit Kalkstickstoff oder Chlorkalk intensiv behandelt werden.
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    • Re: Fischkrankheiten

      Eine weitere Pilzerkrankung der Fische ist die sogenannte


      Taumelkrankheit:

      Auch die sog. Taumelkrankheit, die alle Süßwasserfischarten und viele Meeresfische heimsucht, wird von einem Pilz, Ichthysoporidium hoferi (früher Ichthyophonus hoferi) hervorgerufen. Aus den mit der Nahrung aufgenommenen Dauerstadien des Pilzes werden im Fischdarm amöbenartige Plasmodien frei. Sie gelangen durch die Darmwand in das Blutgefäßsystem und werden so in die verschiedenen inneren Organe, z. B. die Leber oder die Nieren transportiert. Hier umgeben sie sich mit einer Hülle und wachsen allmählich heran. Aus diesen Zysten werden wieder Tochterplasmodien frei, aus denen sich weitere Zysten entwickeln. Schließlich brechen die Sporen von innen her durch kleine Hauptgeschwüre nach außen durch, werden frei und sorgen für die weitere Verbreitung. Die äußeren Symptome erkrankter Fische sind Gleichgewichtsstörungen (Taumeln!), Appetitlosigkeit, Abmagern und plötzlicher Tod. Gelegentlich findet man auch kleine Geschwulstbildungen auf der Haut. Die inneren Organe weisen kleine, runde Zysten auf, Stark befallene Organe fühlen sich vielfach hat und sandig an. Eine gesicherte Diagnose ist meist nur vom Fachmann aufgrund histologischer Untersuchungen möglich. Die Krankheit ist sehr ansteckend. Die Infektion erfolgt durch Sporen und Pilzfäden über den Kot, eventuell auch über infizierte Kleinkrebse und bei Teichfischen auch durch Verfütterung kranker Meeresfische. Eine medikamentöse Behandlung ist nicht möglich. Stark befallene Bestände sollten deshalb unbedingt vernichtet und die Teiche im Anschluss daran sorgfältig desinfiziert werden.