Mindest- und Maximalmaß können Bestände schützen

    • Mindest- und Maximalmaß können Bestände schützen

      Mindest und Maximalmaß 38
      1.  
        Ja, ich finde eine Art Küchenfenster gut für den Fischbestand (17) 45%
      2.  
        Ich bin da eher dagegen und für eine strengere Entnahmebeschränkung (13) 34%
      3.  
        Es sollte bei einem Mindestmaß bleiben (8) 21%
      4.  
        Ich habe keine Meinung dazu (0) 0%

      Warum kapitale Hechte schützenswert sind

      Studienergebnisse aus den USA stützen die Meinung vieler Angler, dass große Fische zurückgesetzt werden sollten. Auch die Angelverbände setzen sich nun intensiv mit der Thematik auseinander. Die Idee des Küchenfenstersangelns nimmt langsam Form an.
      Kontrovers wurde lange darüber diskutiert: Macht es Sinn, große Fische als potenziell starke Laichfische nach dem Fang zurück zu setzen, um die Reproduktionsfähigkeit des Bestandes zu verbessern? Es scheint so, denn neue Studien untermauern diese These. Dies ist natürlich entgegen alter Lehrbuchmeinungen, dass große Fische entnommen werden sollten, um den kleineren schneller wüchsigen Fischen einerseits einen großen Konkurrenten um Futter zu nehmen, aber andererseits auch einen Fressfeind.

      Die Einführung eines Maximalmaßes neben einem Mindestmaß wird in vielen Kreisen als sogenannte “Küchenfensterregelung” diskutiert. Fische, in diesem Fall Hechte, dürfen nur entnommen werden, wenn sie das Mindestmaß überschreiten aber auch unterhalb des Maximalmaßes liegen. Alle Fische zwischen diesen Maßen sind dann die Küchenfische. Dass eine solche Regelung Sinn macht, dass dadurch der Bestand der Fischart geschützt wird, zeigt eine Studie aus den USA.

      Release großer Fische ist gut für den Bestand
      Folgendes sollte man dabei beachten, denn es galt immer für den Berufsfischer: „Der große Hecht zeigt den schlechten Fischer“. Soll heißen, große Hechte fressen den kleinen Hechten nicht nur die Beute weg, sondern sie fressen auch die kleinen Hechte, Kannibalismus. Doch dies ist zum Teil widerlegt. Große Hechte neigen dazu, in tiefe Gewässerschichten oder in das Freiwasser zu gehen. Die kleineren Hechte hingegen haben eine tiefe Bindung zur Unterwasservegetation, da diese den nötigen Schutz bietet.

      Auch das Thema der Qualität des Laiches und die Befruchtungsraten werden untersucht. Untersuchungen in natürlichen Gewässern sind dabei jedoch kaum möglich, da es äußerst schwierig ist, den tatsächlichen Erfolg der Reproduktion zu beobachten oder gar zu messen. Fakt scheint jedoch, dass die Befruchtungsrate der großen Fische tatsächlich geringer ausfällt, als bei laichenden Jungfischen. Diese geringere prozentuale Rate der befruchteten Eier wird jedoch durch die Gesamtmenge an Eiern mehr als kompensiert. Welche Fische oder Fischlängen am meisten für den Bestand tun, indem sie für viele Nachkommen sorgen, hängt natürlich auch vom Bestand selber ab.

      Gerade in Gewässern mit großen Angeldruck steigt daher auch die Bedeutung der großen Laichfische. In solchen Gewässern wird der Bestand durch Fischer und Angler stark verjüngt, so dass die Anzahl der kleineren laichreifen Fische zunimmt und damit auch die relative Bedeutung der großen Fische für die Reproduktion zunimmt. Auch konnte belegt werden, dass bei einer reinen Mindestmaßregelung die großen Hechte aus den Gewässern verschwinden.
      Küchenfenster: Mindest- und Maximalmaß als Grundlage der Fischentnahme

      Interessant ist auch folgendes: Desto größer der Hechtrogner, desto größer ist auch die Überlebensfähigkeit der Nachkommen sowie die Fruchtbarkeit der laichenden Hechte. Die Überlebensfähigkeit von Nachkommen der großen Rogner von über 100cm ist ähnlich groß wie bei mittleren Hechten von 50cm – 70cm! In Experimenten konnte dies nachgewiesen werden. Die Nachkommen der zum ersten mal laichenden Hechte (Hechte von 30-40cm) hingegen ist waren hinsichtlich der Überlebensfähigkeit deutlich unterlegen.
      Fakt scheint zu sein, dass eine “Küchenfensterregelung” sinnvoll sein kann. In diesem Fall: Hechte zwischen 40cm und 80cm müssen entnommen werden. Alle anderen Hechte, die entweder zu klein sind und damit das Mindestmaß unterschreiten und Hechte, die das Maximalmaß überschreiten, müssen schonend zurückgesetzt werden.

      Wie ist Eure Meinung dazu? Würdet Ihr diese Methode der Küchenfensterregelung willkommen heißen?

      Quelle: dicht-am-fisch.de
      Lg Manfred
      AD
    • Re: Mindest- und Maximalmaß können Bestände schützen

      Klingt ja alles nicht schlecht. Aber ist es bei den fischen nicht eher so wie beim jagen wo doch auch die Trophäenhirsche oder Rehböcke die auch schon ein gewisses Alter haben geschossen werden, da diese ihere Gene schon zur genüge weitergegeben haben. Soll ja auch heißen das jüngere Fische gesündere Gene zum weitergeben haben als öätere. Ich meine das durch so eine Küchenfensterregelung eher der gesunde Haushlt durcheinandergebracht wird. So bleiben nur mehr junge unerfahrene oder alte und nicht mehr so im Saft stehende Fische übrig. Das gesunde Mittelalter aber wird dadurch weggefischt. Es sollte vielmehr meiner Meinung nach mehr Fangbeschränkung in der Stückzahl geben. Es muß ja nicht jeder mit 5 Forellen oder 3 Karpfen heimgehen.
    • Re: Mindest- und Maximalmaß können Bestände schützen

      Ich finde, es haben alle Regelungen ihre Vor- und Nachteile. Eines bleibt jedoch für alle gültig, wenn nicht ständig kontrolliert und rigoros gestraft wird, dann kann man Regeln aufstellen wie man will - es wird nix bringen, leider. :evil:

      LG, Willi
      Ja genau, DER Willi!
    • Re: Mindest- und Maximalmaß können Bestände schützen

      "Roman1998" wrote:

      Ich muss dem Peter hier recht geben. Da sollte eher die Fangbeschränkuing überdacht werden. :!:


      Sorry aber das ist absoluter Schwaschsinn , ok solls einige Bäche und Flüsse geben wo man 100 Forellen im jahr entnehmen dürfte.
      Allerdings ist das für 99 % unserer Gewässer nicht zutrefent , im Schnitt darf man bei uns ca 30 Friedfische und und 2-5 Raubfische Entnehmen Pro Jahr , Zumindest im Waldviertel.

      Selbst bei uns an der Donau hat man meist nur ein Kontigent von insgesamt 20 Raubfischen im Jahr ( Barsch oft mit ein geschlossen )
      Also die Regelungen gibt es eh schon fast überall , es geht ja nur darum Große Laichfische zu schützen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
      Lg Manfred
    • Re: Mindest- und Maximalmaß können Bestände schützen

      Da liegt der Fall in Salzburg aber ganz anders und nur aus der Sicht kann ich sprechen. Kleiner Auszug aus den Entnahmebestimmungen gefällig ? :

      Obere Salzach 100 Im Jahr 5 am Tag
      Fischach 5 am Tag im Jahr unbeschränkt
      Gewässer der Pfenninger 4 am Tag und in allen Gewässern 100 im Jahr
      Ssfv Gewässer 5 am Tag und 160 im Jahr
      Fischereiverein Hallein Salzach 60 Stück im Jahr ( das ist ziehmlich die Ausnahme in Salzburg )
      Und auch der HSV Wals hat in seinen Teichen einen Ausfang von 4 Karpfen am Tag und an die 150 im Jahr :o

      Dies ist nur ein kleiner Auszug und die Liste läßt sich so fortführen. Jetzt weißt Du warum ich eher sage man soll an den Entnahmebestimmungen was ändern als ein Fenstermaß einzuführen.
      Wenn ich in der Salzach sage es müßen Fische über 45 cm zurückgesetzt werden tut das auch keinen weh da der Besatzfisch um die 33 cm hat. Und das sind 95% des Ausfanges.
      Leider ist es auch so das diie Vereine aus Geldmangel Angst haben wenn sie die Bestimmungen ändern Mitglieder zu verlieren die sie aber brauchen. Und so schließt sich der Kreis wieder.
    • Re: Mindest- und Maximalmaß können Bestände schützen

      Hallo Freunde!

      Bei uns an der Ager dürfen max. 3 Stk./Tg entnommen werden.
      Pro Jahr aber nicht mehr als 35 Stk gesammt (Forellen).
      Ich habe im vergangenen Jahr gesammt von allen Gewässern
      zusammengezählt 9 Stk entnommen.
      EIne Regulierung währe sicher Sinnvoll.
      Besser aber eine Selbstregulierung.

      LG/Herbert
      Werte Freunde!
      Bitte verzeiht mir meine bescheidene Rechtschreibung,
      aber ich ging halt selbst als Kind schon viel lieber
      Angeln als zu Schule.

      fliegenwachler.jimdo.com
    • Re: Mindest- und Maximalmaß können Bestände schützen

      "Bachangler" wrote:

      Ich bin für strengere Entnahmebeschränkungen :-__

      @peter
      An der fischach darf man jetzt nur mehr 4 pro tag entnehmen :-__



      Bei der Bergheimer nur mehr 4 Stück :o , das bringt auch nichts wenn sie keine Jahresstückzahl begrenzt. Außerdem hat sie niemanden der kontrolliert.

      Diese Fensterregelung gibt es eigentlich bei uns überhaupt nirgends. Außer in Hallein bei der Alm, da müssen im Revier A2 alle Fische über 40cm zurückgesetzt werden.
    • Re: Mindest- und Maximalmaß können Bestände schützen

      Grüß Euch.

      In einem Gewässer in welchem kaum natürliche Reproduktion stattfindet ist ein Zwischenmaß Blödsinn.

      In einem Gewässer mit großer natürlicher Reproduktion(bei uns z.B. die Mur) ist es enorm sinnvoll und schonend.

      Regenbogenforellen haben die Blüte ihrer Reproduktion wahrscheinlich mit 40 cm(in einem kleinen Bach 30 cm),darüber läßt sie nach.

      Aber :Auch die gute Genetik spielt hier eine Rolle,das
      heißt eine Regenbogenforelle von 50 plus schafft wahrscheinlich nicht mehr die ganze Fruchtmenge aber möglicherweise eine gute Genetik(sie gibt die Gene weiter,weswegen sie ja auch so groß und gesund geworden ist)

      (Beispiel in der Tierwelt:Nachdem in den 60iger und 70iger Jahren die größten Kodiakbären geschossen wurden,werden sie jetzt dort nicht mehr so groß!.)

      In einem Gewässer mit natürlicher Reproduktion 100 Fische zu entnehmen ist m.E. Raubbau an der Natur(20 pro Jahr und 1-2 am Tag reichen da völlig!),in einem Gewässer mit regelmäßigem Besatz ohne große Reproduktionstendenzen ist es wurscht,da ja immer nachbesetzt wird.

      Große Regenbogen sind noch immer weniger räuberisch als große Bachforellen.Bei letzteren gelten ähnliche Genetik-und Reproduktionseigenschaften,aber große Bachforellen richten sicherlich mehr Schäden unter Brutfischen an,da sie ab einer gewissen Größe überwiegend räuberisch sind.

      An einem von mir befischten Murabschnitt gilt:30 Regenbogenforellen zwischen 33 und 40 cm(20 reichen auch völlig)
      10 Äschen über 40 cm(ich habe 3 Äschen in meinem Leben mitgenommen)
      5 Bachforellen über 40 cm
      Anmerkung:Äschen über 40 cm befinden sich bei uns an der Mur meistens im letzten oder vorletzten Lebensjahr,sodaß keinmal oder höchstens einmal noch ab dieser Größe gelaicht wird(ich spreche aber von Durchschnittswerten,Ausnahmen gibt es immer wie z.B.50 plus Äschen)


      L.G.Bernhard
    • Re: Mindest- und Maximalmaß können Bestände schützen

      Die großen laichfische schützen, ja gut, aber auch die fangbeschrankung sollte wie schon gesagt überdacht werden. Bei laichfischen ist es sicher auch sinnvoll ein entnahmeverbot durchzusetzen. In manchen Gewässern wäre sogar striktes c und r, für einen bestimmten Zeitraum sinnvoll. Und wenn alle Leute 30 friedfische entnehmen ist es schon zu viel. Das passiert an meinem hausgewasser auch, und dort ist, bei derzeitiger Lage, kein natürlicher vBestand möglich.

      Ps: es macht erst Sinn große fische zu schützen, solange alle "kleinen" fische abgeschlagen werden, und gar nicht dazu kommen zu wachsen...
    • Re: Mindest- und Maximalmaß können Bestände schützen

      Es liegt alles in der Hand der Vereine. Die meisten müssen mit der Entnahme großzügig umgehen da sie sonst keine Lizenzen verkaufen . Die Vereine brauchen das Geld und an dem liegt alles. Vielleicht sollte die EU die Vereine und die Bewirtschaftung der Gewässer mal fördern. Sondt wird auch für die Umwelt Geld ausgegeben. Dann können die Vereine endlich auch mal an die Fische und nicht nur ans Geschäft denken.
    • Re: Mindest- und Maximalmaß können Bestände schützen

      "Oldy" wrote:

      "koppenkitzler" wrote:

      Ja Peter,das wäre ein guter Weg,allerdings wird die Wirtschaftssituation in Europa immer schlechter und für das wird wahrscheinlich kein Geld mehr übrig sein......leider.



      Wie währe das: kein Geld mehr in die Pleitestaaten und in die Banken pumpen!
      LG



      So warscheinlich, wie der Huchen in 3 Jahren der Hauptfisch in Österreich wird :lol:
    • Re: Mindest- und Maximalmaß können Bestände schützen

      ich bin auch für ein küchenfenster bzw handhabe es schon länger so!
      brittelmaß hab ich für mich selbst auch hoch gesetzt da ja nur ein schlechtes jahr sein muss und der fisch dann keine chanze hatte sich zu vermehren
      +10 cm sinds bei mir also bei egal welchem fisch aufs gesetzliche brittelmaß
      =======================================================
      !!! Life is to short........think positiv, have fun, live today and die tomorrow !!!
    • Re: Mindest- und Maximalmaß können Bestände schützen

      "Techtrancer" wrote:

      ich bin auch für ein küchenfenster bzw handhabe es schon länger so!
      brittelmaß hab ich für mich selbst auch hoch gesetzt da ja nur ein schlechtes jahr sein muss und der fisch dann keine chanze hatte sich zu vermehren
      +10 cm sinds bei mir also bei egal welchem fisch aufs gesetzliche brittelmaß



      B
      In meiner Gegend haben die bewirtschafter sowieso höhere Mindestmaße.
    • Re: Mindest- und Maximalmaß können Bestände schützen

      Ich habe gestern mit einem sehr hohen Funktiomär des Salzburger Landesfischereiverbandes gesprochen und der hält nicht viel von Fenstermaßen und bei uns wird es sowas auf Landesebene so schnell nicht geben. Wie die einzelnen Vereine das handhaben bleibt ja denen überlassen solange das Maß nicht unter das Landesma0 geht.