Hallo liebe Anglerkollegen!
Bin neu im Forum und will mich vorm Bericht noch kurz vorstellen.
Ich bin 21 Jahre alt und angle seit ca. 15 Jahren.
Bevorzugt stelle ich den heimischen Raubfischen mit Kunstködern und Köfis nach, bin aber auch leidenschaftlicher Fliegenfischer und auch Friedfische jeglicher Art verzeichne ich regelmäßig in meinem Fangbuch (meistens werden sie zurückgesetzt).
In meiner Karriere als Angler fing ich schon manch kapitalen Fisch.
Von meinem schönsten Fang will ich euch jetzt erzählen:
Im August letzten Jahres gleich nach dem Wacken Open Air Festival starteten meine Freundin und ich nach Irland.
Schon immer begeistert von der Landschaft, Mentalität (inkl. Bier und Whiskey ) und natürlich auch dem Angelsport wollte ich immer schon mal den dort heimischen Esox nachstellen.
Nach dreitägigem Aufenthalt in Dublin starteten wir mit dem Leihauto nach Galway und dem darüberliegenden Lough Corrib, dem größten See zu lande.
Nach einem etwas demotivierendem Gespräch mit einem zugereisten Deutschen, der direkt am See wohnt, war die Stimmung zwiegespalten.
Er selbst meinte nur mit einem Boot hätte man Aussicht auf Erfolg und zeigte uns gleich seinen gefangenen, präparierten Esox mit 138 cm (!!!) und gefangen mit einem Minimeps-spinner in silber.
Dass die Fische dort solche enormen Größen erreichen, liegt einerseits am enormen Nahrungsangebot und auch an der Tatsache, dass es dort keine Berufsfischerei mit Netzen gibt.
Nichts desto trotz wollten wir unbedingt noch am selben Abend einen Versuch starten.
Die Suche nach einem Angelplatz stellte sich als nicht allzu einfach heraus, da nur wenige Straßen am See entlang führten.
Endlich, beim Einsetzen der Dämmerung, fanden wird eine Bootsanlegestelle mit einigen Stegen.
Schnell war meine Hechtrute mit einem King of Jerk (14 cm), mein Köder des Jahres 2011, montiert und wir machten die ersten Würfe. Die vielen, kleinen Inseln im See, auf denen sogar teilweise Schafe weideten boten, zusammen mit der wunderschönen Landschaft ein unvergessliches Bild.

Plötzlich wurde ich aus meiner Träumerei gerissen, denn ca. 40 m von uns entfernt raubte ein Fisch. Der Bugwelle nach war der Fisch riesig!
Die ersten drei Würfe in Richtung Fisch brachten nicht den gewünschten Erfolg.
Dann kam Wurf nummero 4… Nach wenigen Kurbelumdrehungen folgte ein Wahnsinnsbiss und die sehr stark eingestellte Bremse surrte. Was für ein Run! Die ersten Minuten konnte ich nur zuschauen, wie sich die Schnur abspulte. Nach weiteren 50 Metern abgespulter Schnur stoppte der Fisch und ich konnte einige Meter gutmachen.
Mittlerweile versammelten sich einige Einheimische und schauten mir gebannt beim Drill zu.
Nach einer weiteren Viertelstunde bekam ich den Fisch endlich unter Kontrolle und langsam aber sicher kam er näher.
Als ich den ersten flüchtigen Schatten sah, war ich ziemlich verwirrt, denn ich konnte den Fisch nicht zuordnen. Eins konnte ich mit Sicherheit sagen: Das ist kein Hecht!!
Vielleicht ein Zander?
Nach einer weiteren, jedoch schon deutlich schwächeren Flucht, war der Fisch nur noch wenige Meter von mir entfernt und ich konnte ihn erkennen… Eine riesige Forelle!!!
Jetzt wurde ich nervös, denn der Haken saß ziemlich weit vorne. Nach zwei letzten Versuchen, sich zu befreien, konnte meine Freundin den Fisch keschern und wir alle staunten nicht schlecht.
Die Iren faselten irgendetwas von Zeitung und Rekord, was mich aber in diesem Moment nicht gerade interessierte.
Ich staute selbstredend über die Größe des Fisches (das Maßband zeigte 79 cm an und das Gewicht belief sich auf über 6 kg), viel mehr jedoch über die Wunde am Rücken des Fisches.
Sollte sich mein Fang etwa als die vermeintliche Beute des Fisches, den wir beim Rauben beobachten konnten, herausstellen? Kann das sein? Die Wunde war frisch. Schnell kam mir der gigantische Hecht des Deutschen wieder in den Sinn. Ich selbst konnte schon Hechte erbeuten, die die Größe des Köders nur minimal übertrafen.
Aber gibt es in diesem See Fische solchen Ausmaßes? Bis heute stelle ich mir diese Frage immer wieder und meine nächster Irlandbesuch ist schon in Planung um dem ganzen nachzugehen !

Der Fisch war leider nicht mehr fähig zurückgesetzt zu werden und endete auf dem Grill.
Ein Ire bot uns an, den Fisch bei ihm zu versorgen, was wir dankend annahmen, es war inzwischen schon stockfinster.
Beim Versorgen des Fisches erklärte er mir, das er und seine Freunde seit Jahren versuchen einen solchen Fisch zu fangen, sie bis heute aber noch nie eine Browntrout mit nur annähern solcher Größe auch nur zu Gesicht bekommen haben.
Es war mir etwas peinlich, dass ich gleich am ersten Tag so einen Fisch fing. Der Ire mit dem Allerweltsnamen John () war aber alles andere als neidisch, er freute sich aufrichtig für unser Glück.
Als Dank für seine Gastfreundlichkeit bekam er eine Filetseite des Fisches und wir im Gegenzug eine Flasche Weißwein, denn da keine Berufsfischerei keine Browntroutfilets im Supermarkt, somit gibt’s Forelle nur selbst gefangen.

Meine Freundin und ich ließen den Abend mit der Flasche Weißwein und einer vorzüglich schmeckenden Browntrout ausklingen.
Die weiteren Tage fielen buchstäblich ins Wasser (die „Gerüchte“ über das Wetter in Irland waren wohl zutreffend), dennoch konnte ich noch meinen heiß ersehnten Hecht an einem sehr abgelegenen See fangen (75cm auf einen silbernen Effzett) und meine Freundin fing am Meer den wohl schmackhaftesten Fisch er Reise, eine Scholle, was sogleich auch ihr erster Salzwasserfisch war.

Noch heute schwelge ich in Erinnerung, denn es war wirklich ein außergewöhnlich schöner Urlaub und sicher auch nicht mein letzter Irlandbesuch.
Ich hoffe, ihr hattet viel Spaß beim Lesen.
Petri Heil
Thomas
Bin neu im Forum und will mich vorm Bericht noch kurz vorstellen.
Ich bin 21 Jahre alt und angle seit ca. 15 Jahren.
Bevorzugt stelle ich den heimischen Raubfischen mit Kunstködern und Köfis nach, bin aber auch leidenschaftlicher Fliegenfischer und auch Friedfische jeglicher Art verzeichne ich regelmäßig in meinem Fangbuch (meistens werden sie zurückgesetzt).
In meiner Karriere als Angler fing ich schon manch kapitalen Fisch.
Von meinem schönsten Fang will ich euch jetzt erzählen:
Im August letzten Jahres gleich nach dem Wacken Open Air Festival starteten meine Freundin und ich nach Irland.
Schon immer begeistert von der Landschaft, Mentalität (inkl. Bier und Whiskey ) und natürlich auch dem Angelsport wollte ich immer schon mal den dort heimischen Esox nachstellen.
Nach dreitägigem Aufenthalt in Dublin starteten wir mit dem Leihauto nach Galway und dem darüberliegenden Lough Corrib, dem größten See zu lande.
Nach einem etwas demotivierendem Gespräch mit einem zugereisten Deutschen, der direkt am See wohnt, war die Stimmung zwiegespalten.
Er selbst meinte nur mit einem Boot hätte man Aussicht auf Erfolg und zeigte uns gleich seinen gefangenen, präparierten Esox mit 138 cm (!!!) und gefangen mit einem Minimeps-spinner in silber.
Dass die Fische dort solche enormen Größen erreichen, liegt einerseits am enormen Nahrungsangebot und auch an der Tatsache, dass es dort keine Berufsfischerei mit Netzen gibt.
Nichts desto trotz wollten wir unbedingt noch am selben Abend einen Versuch starten.
Die Suche nach einem Angelplatz stellte sich als nicht allzu einfach heraus, da nur wenige Straßen am See entlang führten.
Endlich, beim Einsetzen der Dämmerung, fanden wird eine Bootsanlegestelle mit einigen Stegen.
Schnell war meine Hechtrute mit einem King of Jerk (14 cm), mein Köder des Jahres 2011, montiert und wir machten die ersten Würfe. Die vielen, kleinen Inseln im See, auf denen sogar teilweise Schafe weideten boten, zusammen mit der wunderschönen Landschaft ein unvergessliches Bild.
Plötzlich wurde ich aus meiner Träumerei gerissen, denn ca. 40 m von uns entfernt raubte ein Fisch. Der Bugwelle nach war der Fisch riesig!
Die ersten drei Würfe in Richtung Fisch brachten nicht den gewünschten Erfolg.
Dann kam Wurf nummero 4… Nach wenigen Kurbelumdrehungen folgte ein Wahnsinnsbiss und die sehr stark eingestellte Bremse surrte. Was für ein Run! Die ersten Minuten konnte ich nur zuschauen, wie sich die Schnur abspulte. Nach weiteren 50 Metern abgespulter Schnur stoppte der Fisch und ich konnte einige Meter gutmachen.
Mittlerweile versammelten sich einige Einheimische und schauten mir gebannt beim Drill zu.
Nach einer weiteren Viertelstunde bekam ich den Fisch endlich unter Kontrolle und langsam aber sicher kam er näher.
Als ich den ersten flüchtigen Schatten sah, war ich ziemlich verwirrt, denn ich konnte den Fisch nicht zuordnen. Eins konnte ich mit Sicherheit sagen: Das ist kein Hecht!!
Vielleicht ein Zander?
Nach einer weiteren, jedoch schon deutlich schwächeren Flucht, war der Fisch nur noch wenige Meter von mir entfernt und ich konnte ihn erkennen… Eine riesige Forelle!!!
Jetzt wurde ich nervös, denn der Haken saß ziemlich weit vorne. Nach zwei letzten Versuchen, sich zu befreien, konnte meine Freundin den Fisch keschern und wir alle staunten nicht schlecht.
Die Iren faselten irgendetwas von Zeitung und Rekord, was mich aber in diesem Moment nicht gerade interessierte.
Ich staute selbstredend über die Größe des Fisches (das Maßband zeigte 79 cm an und das Gewicht belief sich auf über 6 kg), viel mehr jedoch über die Wunde am Rücken des Fisches.
Sollte sich mein Fang etwa als die vermeintliche Beute des Fisches, den wir beim Rauben beobachten konnten, herausstellen? Kann das sein? Die Wunde war frisch. Schnell kam mir der gigantische Hecht des Deutschen wieder in den Sinn. Ich selbst konnte schon Hechte erbeuten, die die Größe des Köders nur minimal übertrafen.
Aber gibt es in diesem See Fische solchen Ausmaßes? Bis heute stelle ich mir diese Frage immer wieder und meine nächster Irlandbesuch ist schon in Planung um dem ganzen nachzugehen !
Der Fisch war leider nicht mehr fähig zurückgesetzt zu werden und endete auf dem Grill.
Ein Ire bot uns an, den Fisch bei ihm zu versorgen, was wir dankend annahmen, es war inzwischen schon stockfinster.
Beim Versorgen des Fisches erklärte er mir, das er und seine Freunde seit Jahren versuchen einen solchen Fisch zu fangen, sie bis heute aber noch nie eine Browntrout mit nur annähern solcher Größe auch nur zu Gesicht bekommen haben.
Es war mir etwas peinlich, dass ich gleich am ersten Tag so einen Fisch fing. Der Ire mit dem Allerweltsnamen John () war aber alles andere als neidisch, er freute sich aufrichtig für unser Glück.
Als Dank für seine Gastfreundlichkeit bekam er eine Filetseite des Fisches und wir im Gegenzug eine Flasche Weißwein, denn da keine Berufsfischerei keine Browntroutfilets im Supermarkt, somit gibt’s Forelle nur selbst gefangen.
Meine Freundin und ich ließen den Abend mit der Flasche Weißwein und einer vorzüglich schmeckenden Browntrout ausklingen.
Die weiteren Tage fielen buchstäblich ins Wasser (die „Gerüchte“ über das Wetter in Irland waren wohl zutreffend), dennoch konnte ich noch meinen heiß ersehnten Hecht an einem sehr abgelegenen See fangen (75cm auf einen silbernen Effzett) und meine Freundin fing am Meer den wohl schmackhaftesten Fisch er Reise, eine Scholle, was sogleich auch ihr erster Salzwasserfisch war.
Noch heute schwelge ich in Erinnerung, denn es war wirklich ein außergewöhnlich schöner Urlaub und sicher auch nicht mein letzter Irlandbesuch.
Ich hoffe, ihr hattet viel Spaß beim Lesen.
Petri Heil
Thomas
Wer glaubt gut zu sein hat aufgehört besser zu werden.