Ab wann gilt eine Fischart als eingebürgert oder einheimisch

    • Ab wann gilt eine Fischart als eingebürgert oder einheimisch

      Dieses Thema juckt mich besonders unter den Fingernägeln, da in letzter Zeit immer mehr darüber diskutiert wird. Nun heißt es der Aal wird nicht mehr besetzt weil er keine einheimische Fischart ist. Auf einmal ?? Genauso gehts mit dem Amur und dem Tolstolop, wobei ich es hier ja noch einsehe. Wenn wir nur mehr einheimische Fische beangeln sollten und dürfen weil andere einfach nicht mehr besetzt werden sind wir bald arm drann. Denn die meisten Einheimischen Fische stehen schon auf der roten Liste ( siehe Nase usw. )Ist nicht die Regenbogenforelle und der Zander auch ein "Ausländer" :?: oder haben die eine Greencard :D Einheimische Fischarten wie Bachforelle und Äsche zu fördern ist sehr lobenswert, aber warum werden dann meist Regenbogen statt Bachforellen besetzt ? Na klar wegen des lieben Geldes. Da ist es also egal das nichteinheimische Arten bevorzugt besetzt werden. Ich finde das z.B. der Aal bei uns genauso seine Berechtigung als Angelfisch hat wie etwa der Zander der ja jedes Jahr mit Freude besetzt wird ( siehe Neusiedlersee )
      AD
    • Re: Ab wann gilt eine Fischart als "einheimisch"

      Da ich momentan grerade die Deutsche Angelprüfung (derzeit den Vorbereitungskurs) mache, wurde dieses Thema
      erst gestern behandelt.
      Aktuell kostet das kg Glasaale zw. 600 € und 800 € (war schonmal bei 1200 €). Davon werden es ca. 3-5 % schaffen gross zu werden.
      Bei Setzaalen (zw. 10 und 20 cm) ist der Preiss nicht wirklich weniger und derzeit die Qualität der Fische nicht wirklich gut
      (Aussage des Vorsitzenden der Gewässerwarte Bayern).
      Schuld an der Preisentwicklung ist hier China und Japan mit einer extrem hohen Nachfrage.
      Viele Vereine hier rechtfertigen ihren nicht Besatz mit der Aussage der Aal wäre ein Laichräuber und nicht heimisch bei uns.
      Ich denke eher das es hier wohl am Preis liegt der echt extrem hoch ist.
      Let´s catch ém
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    • Re: Ab wann gilt eine Fischart als "einheimisch"

      @ ssnake14: Die Fischereigesetze in Österreich sind Bundesländersache und daher recht gut auf regionale Verhältnisse abgestimmt.
      Bei uns in Salzburg sind Aal, Amerikanische Seeforelle, Gras- Marmor- und Silberkarpfen, etliche Kleinfische (BB-Bärbling, Stichling, Sonnenbarsch), verschiedene Krebsarten (Kamber, Signal, Sumpf/Galizier) und die Dreikant/Wandermuschel als "landesfremd" eingestuft. Das Einbringen dieser Fischarten widerspricht den Bewirtschaftungsregeln des Landesfischereiverbands.

      Als "eingebürgert" gelten bei uns Bachsaibling, Regenbogenforelle, Giebel, Karpfen und Zander.

      @ Oberesalzach: Es wird meiner Meinung nach noch mindestens ein Jahrzehnt dauern, bis qualifizierte heimische Fischzüchter die Nachfrage an besatzfähigen Bachforellen für die Naturgewässer decken werden können.
      Man darf ja nicht vergessen, dass die als Speisefische rasch gemästeten Hybrid-Forellen für einen Fischbesatz in Angelgewässer nicht geeignet sind. Dasselbe gilt natürlich für die diversen Gastro-Kreuzungen/Züchtungen wie "Alpenlachs", "Goldforelle", "Lachsforelle" etc.

      LG
      Pfenninger
    • Re: Ab wann gilt eine Fischart als "einheimisch"

      Ich denke mal wenn sich eine Fischart reproduziert und dafür aber keiner andere immens schadet ist er eingebürgert.
      Zander z.b. waren im Bundesland Salzburg früher anscheinend nie heimisch. Kann ich mir auch gut vorstellen. Denn im Flussystem der Salzach war er nicht vorhanden und in den Seen im Salzammergut wahrscheinlich auch nicht.
    • Re: Ab wann gilt eine Fischart als "einheimisch"

      "Salzburg" wrote:

      Ich denke mal wenn sich eine Fischart reproduziert und dafür aber keiner andere immens schadet ist er eingebürgert.
      Zander z.b. waren im Bundesland Salzburg früher anscheinend nie heimisch. Kann ich mir auch gut vorstellen. Denn im Flussystem der Salzach war er nicht vorhanden und in den Seen im Salzammergut wahrscheinlich auch nicht.


      Hauptsache alle fremden Fischarten wie bachsaibling,Zander,Karpfen und regenbogenforelle werden in Salzburg respektiert aber der aal wird ausgesperrt.
      Der Karpfen würde genauso schnell verschwinden wie der Aal,wenn er nicht mehr nachgesetzt würde.
      Karpfen vermehren sich nur äußerst selten in Salzburg.
      Auch in einem Fischerprüfungskurs wurde mir beigebracht,das jeder aal umgebracht gehört,weil er nicht heimisch ist.... :-_
    • Re: Ab wann gilt eine Fischart als "einheimisch"

      "ssnake14" wrote:

      Hallo der Zander ist eine Heimische Fischart Die Regenbogenforelle stammt aus Nordamerika und der Karpfen aus Asien deshalb kann ich es auch nicht nachvollziehen warum dann der Aal nicht mehr nachbesetzt wird denke das ist wieder mal eine Typische EU verordnung .


      Schau mal in Wikipedia. Nach Besatzmaßnahmen hat sich der Zander erst in Westeuropa ausgebreitet.Er ist sicher kein alpenländischer Fisch, aber er gilt als eingebürgert der er schon so lange hier in den Gewässern ist. Da könnte man aber auch den Aal als eingebürgert bezeichnen.

      @Karpfinger

      Als Glasaal besetzt dürfte das nicht so schlimm ins Geld gehen. Das problem ist vielmehr das es fast keine aufsteigenden Glasaale mehr gibt da gewisse Länder wie Portugal sie als Delikatesse schon in den Flußdeltas wegfangen um sie zu fressen.
    • Re: Ab wann gilt eine Fischart als "einheimisch"

      @Peter

      Frankreich hat als einziges Land nicht das Anti Export Abkommen unterschrieben und Exportiert Glasaale in Massen nach Japan un China da Sie dort als Delikatesse gelten.
      Sie werden bereits an den Flussmündungen an der Küste (wo sie durch den Golfstrom wieder hingetrieben werden) mit speziellen Netzen abgefischt.
      Und ich finde 600 € für 1 kg Glasaale schon heftig. Vor allem wenn man bedenkt das es nur 3-5 % schaffen.

      welt.de/wissenschaft/article789922/Der_Glasaal.html

      aal-initiative.org/media/downl…bot%20von%20Glasaalen.pdf
      Let´s catch ém
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    • Re: Ab wann gilt eine Fischart als "einheimisch"

      Ich kenne aus Kroatien einige Einwanderer die wirklich Schaden anrichten - der Sonnenbarsch ist einer davon, der geht aber noch
      halbwegs, aber der Zwergwels ist eine Plage die es wirklich zu bekämpfen geht, nur wie? Rausangeln hört sich gut an, ABER wir haben
      mal zu 3t in einem Abendansitz vl 150-200 solcher Biester gefangen und trotzdem gingen die Bisse nich 1% zurück...
      Angle, kleiner Wurm!
    • Re: Ab wann gilt eine Fischart als "einheimisch"

      Servus in die Runde!

      Wie schon gesagt wurde, ist die Fischerei Sache der Bundesländer, so auch die allgemeinen Besatzregeln.
      In OÖ. dürfen auch seit einigen Jahren keine "nicht einheimische" Fische mehr besetzt werden. In der Regel sind das Fische, die sich normalerweise hier nicht vermehren (können) und/oder solche, die den natürlichen "heimischen" Artenreichtum verändern und/oder gefährden! Einerseits geschieht dies durch Nahrungskonkurrenz, andererseits durch Verdrängung aus dem Lebensraum.

      Inwiefern dies einzelne Arten wirklich betrifft, darüber lässt sich streiten. Ich persönlich habe nichts gegen Aale in unseren Gewässern auszusetzen. Vielleicht auch, weil ich mit diesen interessanten Fischen aufgewachsen bin, auch wenn sie sich bei uns nie vermehrt haben!

      Man kann dazu stehen wie man will, Fakt ist auch, dass durch unbedachten Besatz mit nicht heimischen Tieren und Pflanzen (nicht nur Fischen!) ein großer Schaden angerichtet werden kann, der oft nie mehr wieder gut zu machen ist.
      Man schaue sich nur mal die Aga-Kröte in Australien an, die Signalkrebse, welche die Krebspest übertragen gegen die unsere Edelkrebse wehrlos sind, die Sonnenbarsche und Blaubandbärblinge, die extrem anpassungsfähig und fruchtbar sind und somit einheimische Kleinfische verträngen, das indische Springkraut, dass sogar Brennessel überwuchert, sogar die Bachforelle, die in der Soca den Bestand an reinrassigen Marmoratas fast vernichtet hat,....

      Aber egal ob heimisch oder nicht, ob Besatzverbot oder nicht, dieser "Nebeneffekt der Globalisierung" lässt sich wahrscheinlich nicht aufhalten.

      LG, Willi
      Ja genau, DER Willi!
    • Re: Ab wann gilt eine Fischart als "einheimisch"

      @ willi: :-__ :-// :-//
      Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen (z.B. Saibling & Co.)

      Der intensive Aalbesatz in Österreich begann nach dem 2. Weltkrieg übrigens am Neusiedlersee als Programm zur Steigerung der Nahrungsmittelproduktion. In den Attersee wurden damals aus denselben Gründen großwüchsige norddeutsche Maränen zur Förderung des Größenwachstums der heimischen Reinanken eingebracht - verständlich, denn von 1945 bis 1949 waren in Österreich Hunger und Kälte zu Gast...
      Auch später wurde auf autochtone Fischstämme wenig Bedacht genommen - die Eier für die Züchter kamen von überall her, wo es eben gerade welche gab - daher herrscht in den Gewässern heute auch ein kunterbuntes genetisches Durcheinander.

      Natürlich hat es Jahrzehnte gedauert, bis die Auswirkungen vieler Eingriffe in die Gewässerökologie (Kraftwerke, Hochwasserschutz, Gewässerverschmutzung etc. etc.) erkannt wurden und mit der Sanierung von Altlasten begonnen wurde. Generell glaube ich aber schon, dass sich in den letzten Jahren vieles zum Besseren gewendet hat.

      LG
      Pfenninger
    • Re: Ab wann gilt eine Fischart als "einheimisch"

      "MarkusA" wrote:

      Ich kenne aus Kroatien einige Einwanderer die wirklich Schaden anrichten - der Sonnenbarsch ist einer davon, der geht aber noch
      halbwegs, aber der Zwergwels ist eine Plage die es wirklich zu bekämpfen geht, nur wie? Rausangeln hört sich gut an, ABER wir haben
      mal zu 3t in einem Abendansitz vl 150-200 solcher Biester gefangen und trotzdem gingen die Bisse nich 1% zurück...

      sofern ich richtig informiert bin helfen barben
      deren laich ist giftig und wenn die zwergwelse die laich fressen krepieren sie daran :)
      =======================================================
      !!! Life is to short........think positiv, have fun, live today and die tomorrow !!!
    • Re: Ab wann gilt eine Fischart als "einheimisch"

      "Techtrancer" wrote:

      "MarkusA" wrote:

      Ich kenne aus Kroatien einige Einwanderer die wirklich Schaden anrichten - der Sonnenbarsch ist einer davon, der geht aber noch
      halbwegs, aber der Zwergwels ist eine Plage die es wirklich zu bekämpfen geht, nur wie? Rausangeln hört sich gut an, ABER wir haben
      mal zu 3t in einem Abendansitz vl 150-200 solcher Biester gefangen und trotzdem gingen die Bisse nich 1% zurück...

      sofern ich richtig informiert bin helfen barben
      deren laich ist giftig und wenn die zwergwelse die laich fressen krepieren sie daran :)


      Das mit den Laich der Barben Stimmt die Frage ist nur ob der Laich dann für alle Fische Giftig ist , ein Reh oder eine Wildsau frist ja auch Giftige Pilze die der Mensch nicht vertragen würde.
      Lg Manfred
    • Re: Ab wann gilt eine Fischart als "einheimisch"

      "MarkusA" wrote:

      Ich kenne aus Kroatien einige Einwanderer die wirklich Schaden anrichten - der Sonnenbarsch ist einer davon, der geht aber noch
      halbwegs, aber der Zwergwels ist eine Plage die es wirklich zu bekämpfen geht, nur wie? Rausangeln hört sich gut an, ABER wir haben
      mal zu 3t in einem Abendansitz vl 150-200 solcher Biester gefangen und trotzdem gingen die Bisse nich 1% zurück...


      An und für sich wäre der Schwarze und Braune Zwergwels/Katzenwels ja ein toller Speisefisch nur wird er leider Temperaturbedingt bei uns nicht sehr Groß denn immerhin ereichen sie in ihrer heimat bis zu über 3 Kilo .
      Lg Manfred
    • Re: Ab wann gilt eine Fischart als "einheimisch"

      "Techtrancer" wrote:


      sofern ich richtig informiert bin helfen barben
      deren laich ist giftig und wenn die zwergwelse die laich fressen krepieren sie daran :)


      Laichen Barben denn in einem See? Und tötet das nicht auch die anderen Fische die auch Laich fressen, also auch
      die Sonnenbarsche, Barsche und Co?

      "ssnake14" wrote:


      An und für sich wäre der Schwarze und Braune Zwergwels/Katzenwels ja ein toller Speisefisch nur wird er leider Temperaturbedingt bei uns nicht sehr Groß denn immerhin ereichen sie in ihrer heimat bis zu über 3 Kilo .


      ja hab ich mal gelesen, nur habe ich an den oben beschriebenen Seen noch nie einen über 25cm gefangen - und das war ein
      echtes AHA Erlebnis, sonst sinds durchschn. maximal 15cm lang.

      Die gehen aber auf ALLES, hab sie beim Hechtfischen oben wenns den 10cm Köfi anknabbern, beim Karpfenfischen auf Mais,
      beim Weißfischangeln auf Wurm und hab sogar mal einen mit nem kleinen Wobbler gefangen den ich ultralangsam geführt habe.
      Angle, kleiner Wurm!